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Projektchor probt zum Auftakt wie bei „Sister Act“ (Bericht WP 01.12.2022)

„Fröhliche Weihnacht überall“ und „African Noel“ erklingen an Heiligabend zum Turmblasen. Nächste Probe am 13. Dezember

Menden Im Alten Ratssaal geht’s an diesem Dienstagabend zu wie bei „Sister Act“, diesem herrlichen Film mit Whoopi Goldberg als Chorleiterin in falscher Nonnenkluft. Zugegeben, Chorleiter Hermann Diebecker hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit „Schwester Mary Clarence“, doch auch sein neuer Chor ist mit Begeisterung dabei. Alle hängen an seinen Lippen, wenn er nach den gymnastischen Übungen zum Auftakt erklärt und anstimmt, wie es beim Gesang zum Turmblasen an Heiligabend von der Vincenztreppe klingen soll.

„Fröhliche Weihnacht überall“: Das ist der Adventshit, den auch die WP-Leserinnen und -Leser bei der Auswahl aus fünf Vorschlägen an Platz 1 gesetzt haben, und diese Melodie ist auch den rund 40 Sängerinnen und Sängern bekannt. Das haben die Soprane und Tenöre auf der linken Seite im Saal genau so schnell drauf wie die Baritone und Bässe, die Hermann Diebecker rechterhand platziert hat. Sichtlich zufrieden blinzelt der Chorleiter dem Reporter auf seinem Rückweg zum E-Piano zufrieden zu, während hinter ihm die hohe und tiefen Stimmen schon nach einer halben Stunde bestens harmonieren. Später wird er sagen: „Man weiß bei einem Projektchor beim ersten Mal ja nie, wie viele kommen werden.“

Sie sind heute um die 40 Leutchen – eine tolle Beteiligung, und singen können sie alle. Das ist allerdings auch gefragt, vor allem beim zweiten Song, der es mit den WP-Stimmen und denen auf der Zentralen Jubilarehrung des Chorverbands Hönne-Ruhr geschafft hat: Bei „African Noel“ wird zum Chorgesang rhythmisch geklatscht. „Singet, preiset und lobt unseren Herrn“, die Bässe fangen mit „Ein Stern“ an, die Soprane setzen ein, nochmal „Ein Stern“, das Ganze klingt nach einem fulminanten Gospelsong, nichts für blutige Anfänger. Um so begeisterter ist Diebecker, als es im dritten Versuch mit dem Weihnachtslied nach afrikanischen Motiven wirklich zu klappen beginnt. „Da müsst ihr explodieren!“, schreibt er den Sopranistinnen ins Stammbuch. Und siehe da: Die ersten wippen mit, klatschen mit. Willkommen bei „Sister Act“!

Noch zwei Proben im Ratssaal

Noch zwei Proben im Alten Ratsaal stehen jetzt aus, und zur zweiten am 13. Dezember ab 19 Uhr sind auch neue Sängerinnen und Sänger noch herzlich willkommen. Heute sind schon viele erschienen, die noch nie in diesem Projektchor mitgemacht haben. Genau das freut Tobias Holz als Vorsitzenden des Chorverbands Hönne/Ruhr sehr: „Das ist ein Super-Mix aus neuen Stimmen und den erfahrenen, die das alles schon mal miterlebt haben. Genau so soll ein Projektchor funktionieren!“

Die Generalprobe findet dann kurz vor dem Heiligabend-Auftritt statt, und Hermann Diebecker macht allen Sängerinnen und Sängern auf seine ironische Art Mut: „Ihr müsst da nicht bange sein. Da stehen gerade mal 10.000 Leute vor der Vincenzkirche und hören und euch zu…“

Als die einstündige Probe zu Ende ist, sind alle happy, einschließlich des Chorleiters: „Ganz ehrlich: Das war eine der schönsten Proben, die ich je erlebt habe!“